Flexible Arbeitszeitoptionen haben die einst gängigen Arbeitsmodelle, bei denen der Mann Vollzeit arbeitet und die Frau Teilzeit, um sich um die Kinder zu kümmern, zunehmend abgelöst. Heutzutage gibt es viele Gründe, sich für eine Teilzeitbeschäftigung zu entscheiden – und das betrifft nicht nur Mütter.

Die Corona-Pandemie hat das traditionelle Vollzeitmodell ins Wanken gebracht. Homeoffice, geteilte Jobs und verkürzte Arbeitszeiten sind häufiger geworden. Daher stellt sich die Frage: Passt das gängige 40-Stunden-Vollzeitmodell noch in unsere Zeit? Ist materieller Wohlstand wirklich wichtiger als persönliche Zeit? Viele Menschen streben nach mehr Freiheit bei der Arbeitszeit und dem Arbeitsort. Teilzeitarbeit hat sich als attraktive Option etabliert, die über reine Kompromisse hinausgeht. Bevor wir jedoch genauer auf die Unterschiede, Vor- und Nachteile von Vollzeit- und Teilzeitarbeit eingehen, werfen wir einen Blick auf verschiedene Arbeitszeitmodelle.

 

Standard Vollzeitarbeit

Eine typische Vollzeitstelle umfasst die vertraglich oder gesetzlich vereinbarten Arbeitsstunden. In der Regel arbeiten Vollzeitbeschäftigte fünf Tage die Woche, sieben bis acht Stunden pro Tag, insgesamt also 35 bis 40 Stunden pro Woche.

Teilzeitarbeit als Option

Teilzeitbeschäftigte arbeiten weniger Stunden pro Woche als ihre Vollzeitkollegen. Wie viele Stunden und an welchen Tagen wird individuell zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer abgestimmt. In der Teilzeitarbeit gelten die gleichen arbeitsrechtlichen Schutzmaßnahmen wie in der Vollzeitbeschäftigung, dies betrifft auch geringfügige Beschäftigungen wie Minijobs, mit dem Unterschied, dass diese nur unfallversichert, aber nicht kranken- und rentenversichert sind.

Schichtarbeit und ihre Besonderheiten

Schichtarbeit geht über die gewöhnliche Büroarbeitszeit hinaus und umfasst Früh-, Spät- und Nachtschichten, wie es in bestimmten Branchen und Berufen üblich ist.

Gleitzeitmodus

Bei Arbeitsplätzen mit Gleitzeit gibt es eine feste Kernzeit, zu der Anwesenheit oder Erreichbarkeit (zum Beispiel im Homeoffice) erwartet wird. Außerhalb dieser Zeitspanne können die Mitarbeiter ihre Arbeitszeit flexibel gestalten. Zeitliche Abweichungen werden in einem Gleitzeitkonto erfasst und ausgeglichen.

Weitere Modelle: Arbeitszeitkonto, Abrufarbeit, Job-Sharing

Ein Arbeitszeitkonto ermöglicht die Dokumentation und den Ausgleich von geleisteten Arbeitsstunden über einen bestimmten Zeitraum, was insbesondere in saisonabhängigen Branchen von Vorteil ist. Bei Abrufarbeit richtet sich die Arbeitszeit nach dem schwankenden Bedarf. Beim Job-Sharing teilen sich zwei Personen eine Vollzeitstelle.

Selbstständigkeit: Eigenverantwortung pur

Als Freiberufler oder Selbstständiger ist man nicht an arbeitsrechtliche Zeitvorgaben gebunden und trägt die volle Verantwortung für die eigene Arbeitszeitgestaltung. Diese Freiheit erfordert jedoch Disziplin und kann auch Unsicherheiten mit sich bringen.

 

Vollzeit versus Teilzeit

Vollzeit bedeutet in der Regel etwa 40 Arbeitsstunden pro Woche. Im Gegensatz dazu arbeiten Teilzeitbeschäftigte weniger Stunden, deren Umfang zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer individuell festgelegt wird. Der Arbeitnehmer hat dabei die gleichen Rechte wie ein Vollzeitbeschäftigter, einschließlich Anspruch auf bezahlten Urlaub und andere Arbeitnehmerrechte.

Teilzeit und die Work-Life-Balance

Bei Teilzeitarbeit sind finanzielle Einbußen offensichtlich: Ein niedrigeres Gehalt und damit eine geringere Rente sind die Folge. Auch die Aussichten auf Beförderungen können schlechter sein, da Teilzeitkräfte oft weniger präsent sind und daher bei Weiterbildungen und Aufstiegen weniger berücksichtigt werden.

Die Vorteile der Teilzeitarbeit sind jedoch deutlich: Mehr Zeit für Familie, Freizeit, soziale Kontakte und Erholung. Die reduzierte Arbeitszeit trägt zu einer besseren Work-Life-Balance bei, reduziert das Stressniveau und ermöglicht berufliche Weiterbildung oder die Gründung eines zusätzlichen Geschäfts. Trotz des niedrigeren Bruttogehalts kann der Nettostundenlohn höher sein und die Steuerlast geringer ausfallen.

Teilzeitarbeit bietet die Möglichkeit eines ausgewogeneren Lebensrhythmus für diejenigen, die es sich finanziell leisten können, auf einen Teil ihres Gehalts zu verzichten. Mehr Zeitressourcen für persönliche Interessen, soziale Kontakte und berufliche Entwicklung sind attraktive Argumente für eine Teilzeitbeschäftigung. Doch auch Vollzeitbeschäftigte, die sich einen Wechsel finanziell nicht leisten können, können ihre Arbeitsbedingungen flexibler gestalten – sei es durch Homeoffice, Gleitzeit oder das Ansparen und Nutzen von Überstunden. Wer eine Auszeit plant, kann mit einem Sabbatical eine längere Pause vom Berufsleben einlegen.